Luft- und Raumfahrtindustrie

Technische Probleme sorgen für Unsicherheit bei Kunden.

Boeing Aktie verliert seit Jahresbeginn weitere 30 %. Grund zur Sorge?

Boeing Co.  (WKN: 850471)
Kaufempfehlung: Boeing Co.
Einschätzung: hold
Erstes Kursziel: 171,00 EUR
Aktueller Kurs: 173,40 EUR

Darum gehts

  • Boeing durchlebt Krise – die Aktie büßte seit Jahresbeginn weitere 30 % ein. Geht's noch weiter runter?
  • Technische Pannen und Vertrauensverlust: Treue Boeing-Kunden wie United Airlines ziehen jetzt Airbus in betracht.
  • Trotz Turbulenzen ist Boeings Bilanz 2023 positiv. Kann Boeing dies nutzen, um den Herausforderungen Herr zu werden?

Liebe Black Research Leserinnen und Leser,

der bereits 1916 gegründete Flugzeugbauer Boeing Co. (WKN: 850471), einst Inbegriff der Luftfahrtexzellenz, kommt seit einiger Zeit nicht aus den Schlagzeilen heraus.

Das Unternehmen hat Probleme, die nicht nur den Aktienkurs betreffen, sondern aktiv Besorgnisse bei der Flugsicherheit auslösen, Milliardenverluste bedeuten und sogar den Großkunden United Airlines dazu bewegen, zu erwägen, für einen Teil der Flotte zu Airbus zu wechseln.

Schauen wir uns hierzu ein paar Einzelheiten an.

Als wenn die Serie der technischen Vorfälle sowie die wachsenden regulatorischen Anforderungen nicht schon genug Probleme bedeuteten, ist Boeing zudem mit finanziellen Schwierigkeiten konfrontiert, die das Unternehmen Milliarden kosten könnten.

Zu den jüngsten Begebenheiten gehört ein Vorfall mit einem Mittelstreckenjet der Reihe 737-800 von United Airlines, der bei einer Landung in Oregon ein Rumpfteil verlor.

Die Untersuchung des Schadens nach der sicher durchgeführten Landung deckte auf, dass ein Abdeckungsteil fehlte, was von der Federal Aviation Administration (FAA) weiter verfolgt wird.

In einem separaten Zwischenfall brach ein Rumpfteil an einer relativ neuen 737-9 Max von Alaska Airlines mitten im Flug heraus, bei dem vier Befestigungsbolzen fehlten.

Dies bildet einen Besorgnis erregenden Trend bei Boeing, der Zweifel an der Sicherheit und der Qualität der Flugzeuge weckt.

United Airlines, betroffen von den neuerlichen Vorfällen, erwägt eine partielle Verlagerung seiner Flotte hin zum europäischen Konzern Airbus, insbesondere angesichts anhaltender Verzögerungen bei der Einführung der Boeing 737-10 Max. Die US-Fluggesellschaft, ursprünglich ein loyaler Boeing-Kunde, möchte nun keine weiteren Bestellungen für die verzögerten 737-10 Max Jets und erwägt stattdessen die kürzere Variante 737-9 Max oder sogar den Übergang zum Airbus A321.

Finanz-Chef von Boeing, Brian West, deutet an, dass der voraussichtliche Geldabfluss im ersten Quartal zwischen 4 und 4,5 Milliarden US-Dollar betragen wird, was Boeing weit von seinem mittelfristigen Ziel eines freien Barmittelzuflusses von 10 Milliarden Dollar entfernt.

Mit Abflüssen im einstelligen Milliardenbereich erwartet für das laufende Jahr und einem Aktienkurs, der im Jahresverlauf bereits über 30 % verloren hat, spitzt sich die finanzielle Lage weiter zu.

Die regulatorischen Behörden und das US-Justizministerium haben ihre Überwachung und Untersuchungen der Fertigungsprozesse von Boeing und seinem Zulieferer Spirit Aerosystems verschärft.

Boeing steht nun vor der Herausforderung, das öffentliche Vertrauen wiederherzustellen und gleichzeitig eine Finanzlage zu stabilisieren, die durch diese technischen und sicherheitsrelevanten Rückschläge geschwächt wurde.

Die Boeing Aktie hat alleine sein Januar 2024 knapp über 30 % verloren.

(Bildquelle: tradingview.com)

Boeing unter Druck: Finanziell sowie das Vertrauen der Fluggesellschaften schwankt.

Nicht nur, dass die Boeing Aktie seit Januar 2024 knapp über 30 % verloren hat. Schaut man sich die Performance der letzten 5 Jahre an, hat sie knapp über 50 % verloren

Die Gründe sind vielschichtig: Von diversen internen Problemen inklusive Qualität und Sicherheit sowie dass Boeings größter Konkurrent Airbus eine sehr gute Performance im Markt hinlegt, dem die Boeing-Strategien aktuell nicht wirklich viel entgegenzusetzen haben.

Das Business-Modell von Boeing steht auf 3 Säulen:

  • Kommerzielle Flugzeuge
  • Verteidigung, Raumfahrt und Sicherheit
  • Weltweite Dienstleistungen

Wobei kommerzielle Flugzeuge mit rund 33,9 Mrd. USD in 2023 das größte Standbein sind, gefolgt von Verteidigung, Raumfahrt und Sicherheit mit rund 24,9 Mrd. USD in 2023 und zuletzt weltweiten Dienstleistungen mit 19,1 Mrd. USD.

Da es der Bereich der kommerziellen Flugzeuge ist, der die Probleme bereitet, sieht sich Boeing nun echten Herausforderungen entgegen, diese zu korrigieren, und die bei Kunden entstandenen Vertrauenswunden zu schließen. Ein Prozess, der nicht über Nacht geschieht – zumal der sehr starke Konkurrent Airbus Boeing Kunden bestimmt mit offenen Armen empfängt.

Auf der anderen Seite konnte das Unternehmen zu Beginn des Jahres neue Bestellungen für die Boeing 787 Dreamliner und 777X verbuchen.

Die Bilanz 2023 sieht immer noch positiv aus.

Viertes Quartal 2023
  • 57 kommerzielle Flugzeuge ausgeliefert und 611 Nettoaufträge erfasst.
  • Produktionsrate der 787 bei fünf pro Monat; Produktionsrate der 737 bei 38 pro Monat.
  • Betrieblichen Cashflow von 3,4 Milliarden Dollar und freien Cashflow (nach nicht GAAP-konformen Maßstäben) von 3,0 Milliarden Dollar.

Gesamtjahr 2023
  • 528 kommerzielle Flugzeuge ausgeliefert und 1.576 Nettoaufträge erfasst.
  • Gesamtbestellungsvolumen des Unternehmens auf 520 Milliarden Dollar gestiegen, inklusive über 5.600 kommerzieller Flugzeuge.
  • Betrieblichen Cashflow von 6,0 Milliarden Dollar und freien Cashflow (nach nicht GAAP-konformen Maßstäben) von 4,4 Milliarden Dollar generiert.

Bleibt abzuwarten, wie Boeing die aktuellen Probleme und bereits angekündigten Milliarden-Verluste kompensieren kann.

Unser redaktionelles Fazit zur Boeing Co. Aktie

Boeing Co. (WKN: 850471), ein Unternehmen mit einer über hundertjährigen Geschichte und dessen Aktie schon in den letzten 5 Jahren rund 50 % verloren hat, steht vor Problemen, die nicht unlösbar sind, aber langfristige Auswirkungen haben.

Die Konfrontation mit den Flugbehörden und den Vertrauensverlust bei Kunden und Investoren, bedingt durch eine Reihe ernsthafter technischer Vorfälle und Qualitätssorgen, stellt das Unternehmen vor eine Bewährungsprobe.   Die sich daraus ergebende Neigung von langjährigen Kunden wie United Airlines, sich der Konkurrenz zuzuwenden, zeugt von einem tiefgreifenden Riss im Image des amerikanischen Flugzeugbauers.

Obgleich der Bereich der kommerziellen Flugzeuge traditionell das Rückgrat von Boeings Geschäftsmodell bildete, wird aktuell genau dieser Sektor zur Achillesferse des Luftfahrtgiganten.

Doch trotz aller Herausforderungen schließt Boeing das Jahr 2023 mit einer positiven Bilanz und neuen Aufträgen ab, die die Hoffnung auf eine Erholung geben.

Aber wie wir auch wissen, sind Aufträge in dieser Branche Lieferungen über Jahre, und es wäre nicht das erste Mal, dass Aufträge wieder storniert würden.

Die Zukunft wird zeigen, ob Boeing die turbulenten Fliehkräfte, die auf das Unternehmen einwirken, ausbalancieren kann.

Eine Neubewertung steht bevor. Während Airbus als Konkurrent mit scheinbar offenen Armen auf Boeing-Kunden wartet, muss Boeing mehr denn je Innovation und Verlässlichkeit in den Vordergrund stellen, um das Vertrauen seiner Stakeholder zu halten bzw. zurückzugewinnen und zu beweisen, dass es die Auf- und Abwinde des Luftfahrtmarktes meistern kann.

Die Stimmungen für die Boeing Co. Aktie (ISIN: US0970231058) schwanken zur Zeit zwischen Hold und Buy. Langfristig wird das Unternehmen wieder in besseres Fahrwasser kommen und die Aktie sich erholen. AKTUELL bewertet unsere Redaktion das Jahr 2024 für die Boeing-Aktie: Wenn Sie Boeing-Aktien haben; HOLD. Wir empfehlen, ein Auge darauf zu haben, wie sich die Situation für Boeing im 2. und 3. Quartal 2024 entwickelt. Langfristig kann es gut sein, dass sich aus dem Hold wieder ein klares Buy entwickeln kann.

Mit besten Grüßen,

Ihre Black Research Redaktion

Publiziert am   20.03.2024, 18:17 Uhr
Aktualisiert am   20.03.2024, 18:47 Uhr

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