Biotechnologie

Das Rennen um Krebsimpfstoffe

Moderna plant Hautkrebs-Impfstoff ab 2025

Moderna Inc  (WKN: A2N9D9)
Kaufempfehlung: Moderna Inc
Einschätzung: buy
Erstes Kursziel: 85,00 EUR
Aktueller Kurs: 46,96 EUR

Darum gehts

Für Bio-Tech-Unternehmen wie Moderna hat ein neues Rennen nach COVID um den Multimilliarden-Markt der Krebstherapien begonnen.

Moderna will schon bis 2025 zugelassene Krebstherapien gegen Hautkrebs auf den Markt bringen. Die bekanntgabe erster Studienergebnisse lies die Aktie um 11 % ansteigen.

Der globale Gesamtmarkt der Krebstherapien wird bis 2032 auf über 390 Milliarden USD anwachsen. Im Gegensatz zum Hype einer Pandemie ist dieser Markt "Longterm-Profit".

Neue Hoffnung im Kampf gegen schwarzen Hautkrebs

Neue vielversprechende Ergebnisse einer klinischen Studie könnten den Weg für einen Impfstoff gegen schwarzen Hautkrebs ebnen, den der US-Pharmakonzern Moderna (WKN: A2N9D9) bis 2025 auf den Markt bringen will.

Moderna-Chef Stéphane Bancel äußerte sich optimistisch gegenüber der Nachrichtenagentur AFP in einem Interview, dass das Produkt in einigen Ländern bis 2025 mit einer beschleunigten Zulassung verfügbar sein könnte.

Der geplante Impfstoff zielt darauf ab, das maligne Melanom zu behandeln, die bösartigste Form von Hautkrebs. Ein bahnbrechendes Merkmal ist die Verwendung der mRNA-Technologie, die bereits bei den erfolgreichen Corona-Impfstoffen von Moderna und Biontech zum Einsatz kam. Im Gegensatz zu den bisherigen Anwendungen gegen Krankheitserreger aktiviert dieser Impfstoff jedoch das Immunsystem gezielt gegen körpereigene Krebszellen.

Das individuelle Design des Impfstoffs basiert auf der Analyse der Tumore eines Patienten nach der chirurgischen Entfernung. Moderna strebt an, mit dieser personalisierten Immuntherapie sicherzustellen, dass der Hautkrebs nicht zurückkehrt.

Bancel bezeichnete therapeutische Impfstoffe als "Immuntherapie 2.0".

In einer klinischen Studie mit 157 Probanden, die das Antikörpermedikament Keytruda zusammen mit dem Impfstoff erhielten, wurde das Rückfall- und Sterberisiko im Vergleich zu einer alleinigen Keytruda-Behandlung um beeindruckende 49 % reduziert.

Die Bekanntgabe der Studienergebnisse führte zu einem Anstieg der Moderna-Aktien um 11 % im Morgenhandel der US-Börsen. Moderna plant für 2024 eine groß angelegte klinische Studie mit tausend Teilnehmern und beabsichtigt, auf Grundlage dieser Daten eine bedingte Zulassung zu beantragen.

Die US-Arzneimittelbehörde FDA und die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) prüfen die vorliegenden Daten bereits im beschleunigten Verfahren. Trotz der vielversprechenden Ergebnisse betonte Moderna-Präsident Stephen Hoge, dass es noch einige Zeit dauern wird, bis die Zulassung beantragt werden kann. Das Unternehmen baut derzeit eine spezielle Produktionsanlage in Massachusetts, die voraussichtlich im nächsten Jahr fertiggestellt wird.

Im Jahr 2020 erkrankten weltweit etwa 325.000 Menschen an schwarzem Hautkrebs, was zu 57.000 Todesfällen führte. Der potenzielle Impfstoff von Moderna könnte einen bedeutenden Fortschritt in der Behandlung dieser aggressiven Krebsform bedeuten.

Multimilliardenmarkt der Krebstherapien bis 2032

Zusammengefasst

Das neue Multimilliarden-Rennen hat auch für Moderna begonnen.

Unternehmen wie Moderna (WKN: A2N9D9) erlebten durch die COVID-Pandemie einen ungewöhnlichen Hype und erzielten gigantische Umsätze.

Die Moderna Aktie stand noch Anfang 2020 bei rund 19,70 Euro und erlebte ein maximales Hoch im September 2021 von 335 Euro. Seitdem hat für Moderna und andere Unternehmen, die durch die Pandemie solch gigantische Hypes erlebten, eine Relativierung des Aktienwertes stattgefunden. Ende November 2023 stand die Aktie bei 71,67 Euro. Nach Bekanntgabe der Hautkrebsstudien-Ergebnisse stieg die Aktie um 11 % und die Signale stehen aktuell auf: BUY.

Auch Moderna steht jetzt vor der Situation, mit neuen Entwicklungen seinen Wert im Markt zu behaupten.

Das Rennen der Bio-Tech-Unternehmen im Bereich neuer Krebstherapien zeigt ein starkes Wachstum und einen hohen Kapitalzufluss für Forschung und Entwicklung. Es ist zu erkennen, dass es ein breiteres Interesse an der Asset-Klasse Bio-Tech gibt, und nicht nur die etablierten Biotech-Investoren, sondern auch neue Investorentypen anzieht.

Die Herausforderung der Krebstherapie im Bio-Tech-Bereich ist sowohl medizinischer als auch wirtschaftlicher Natur. Während die Forschung und Entwicklung neuer Krebstherapien voranschreitet, müssen Gesundheitssysteme und Märkte gleichermaßen darauf vorbereitet sein, diese Therapien effektiv einzusetzen und den steigenden Bedarf an Krebsbehandlungen weltweit zu bewältigen.

Aktuell setzen mehrere Bio-Tech-Unternehmen alles daran, wirkungsvolle, zugelassene Krebs-Impfstoffe auf den Markt zu bringen. Wobei sich Unternehmen auf unterschiedliche Krebsarten fokussieren, die teilweise noch als "nicht behandelbar" gelten.

Manche sind im Forschungsstadium, andere bereits in der 'Clinical Stage‘. Fest steht: Wer hier das Rennen macht, wird sich große Anteile dieses Mega-Marktes sichern können.

Für Anleger beginnt eine spannende Zeit, dies im Auge zu behalten, denn Krebstherapien sind ein Longterm-Profit-Game und kein kurzfristiger Hype wie eine Pandemie.

Bleiben sie dran, während wir über weitere Entwicklungen und Neuigkeiten berichten.
Publiziert am   16.12.2023, 12:42 Uhr
Aktualisiert am   16.12.2023, 13:16 Uhr

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